Interviews
Digitalisierungsschub für Teamarbeit
Enorme Nachfrage nach App für Entwickler-Teams von Rentouch
Rentouch hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2012 deutlich gewandelt. Die jungen Gründer, die einen überdimensionalen Touchscreen entwickelten, sind zu erfahrenen Programmieren geworden, die weltweit Unternehmen mit Software für agile Teamarbeit unterstützen. Seit Ende 2015 ist Rentouch im Bereich App-basierter agiler Zusammenarbeit tätig, seit 2017 in einer Partnerschaft mit Scaled Agile, Inc. Das US-Unternehmen zählt zu den international führenden Entwicklern von sogenannten Skalierungsframeworks.
Wie wirkt sich die Coronakrise auf die Arbeit von Rentouch aus?
Raphael Sigg:
Seit der Coronakrise hat sich die Nachfrage nach unserer Softwarelösung
piplanning app
vervierfacht.
Wozu dient die App? Welche Vorteile bietet sie?
PI-Planning steht für Program Increment Planning und ist eine Planungstechnik, die vor allem im Softwarebereich eingesetzt wird. Jeweils zu Quartalsbeginn treffen sich alle an einem Entwicklungsprojekt beteiligten Teams und legen die Schritte und Ziele der kommenden 10 Wochen fest. Dabei behängen sie bei einem klassischen physischen Meeting Whiteboards mit Haftnotizen. Auf jedem «Post-it» steht eine Aufgabe. Auch werden Verantwortlichkeiten zwischen Teams, Risiken visualisiert und die Ziele (PI Objectives) definiert. So sollen alle wissen, was in den kommenden 10 Wochen zu tun ist, damit am Ende der Entwicklungszeit die neu programmierten Funktionen eingesetzt oder das Produkt an Kunden ausgeliefert werden kann.
Unsere piplanning app digitalisiert diese Boards 1:1 und bietet zudem eine Synchronisierung in Echtzeit zu anderen intern in den Unternehmen eingesetzten Systemen wie Atlassian Jira, Rally Software oder neuerdings auch Microsoft Azure DevOps. Die an der Entwicklung beteiligten Mitarbeitenden können also alle zeitgleich von Singapur, San Francisco oder Zürich dieselben Boards sehen und gemeinsam Post-Its ergänzen und Entwicklungsprozesse abstimmen.
Diesen Ansturm an Anfragen konnten wir zu Beginn nur mit Nachtschichten bewältigen. Inzwischen ist unser Team um drei Leute gewachsen und wir suchen noch weitere Verstärkung.
Nein, gar nicht. Rentouch hatte jahrelang kein Büro, stattdessen habe alle von zuhause gearbeitet. Erst als wir uns mit Videomarketing stärker positionieren wollten, brauchten wir einen Ort, wo wir die Videos drehen konnten. Bei grow haben wir diesen Ort gefunden.
Auch konservativere Firmen haben nun gelernt, dass Homeoffice durchaus funktioniert. Einige Neukunden haben uns nach ihrem ersten ortsunabhängigen PI-Planning sogar vollkommen überrascht mitgeteilt, dass ihre Planung effizienter und fokussierter abgelaufen sei als bisher. Dieses Phänomen war uns schon von anderen Kunden bekannt. Doch trotz dieser positiven Effekte haben bislang viele Unternehmen gezögert, auf Remote umzusteigen. Das wird sich jetzt ändern.
Man sagt, um sich an etwas zu gewöhnen, muss man es mindestens 30 Tage lang anwenden. Viele haben mehr als 30 Tage im Homeoffice gearbeitet. Sie haben dabei gelernt und verinnerlicht, wie die neue Form der Kommunikation zwischen Teammitgliedern funktioniert und welche Tools einem dabei helfen, auch zuhause effektiv zu arbeiten. Und selbst die Grosis und Opas werden die Begriffe Zoom, Microsoft Teams und Skype nicht mehr so schnell vergessen. (24.05.2020)
Präsentation piplanning app von Rentouch